Politische Führungskräfte aus verschiedenen Lagern in Deutschland äußern ihre Bedenken gegenüber der Gründung eines Ablegers der türkischen Regierungspartei AKP, die Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch (DAVA), und warnen vor den möglichen Folgen für die gesellschaftliche Einheit.
Inmitten wachsender Spannungen über die politische Richtung in Europa steht Deutschland vor einer neuen Herausforderung: Die mögliche Etablierung eines deutschen Ablegers der AKP, der Partei des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, sorgt parteiübergreifend für Unruhe. Der Ableger, bekannt unter dem Namen Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch (DAVA), zielt darauf ab, bei der kommenden Europawahl anzutreten, was Kritiker als Versuch Erdoğans deuten, seinen Einfluss unter den in Deutschland lebenden Türkeistämmigen zu verstärken und eine Parallelgesellschaft zu fördern.
Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, kritisiert diese Entwicklung scharf und wirft Erdoğan vor, die Integration türkeistämmiger Menschen in Deutschland zu untergraben. Ähnlich äußern sich führende Politikerinnen und Politiker verschiedener Parteien. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken betont die Wichtigkeit der gesellschaftlichen Einheit und lehnt jegliche Form von Spaltung ab, während Cem Özdemir von den Grünen die Teilnahme eines Erdoğan-Ablegers an Wahlen als „das letzte, was wir brauchen“, bezeichnet. Omid Nouripour, ebenfalls von den Grünen, fordert, dass sich neu gründende Parteien zur freiheitlichen Grundordnung bekennen müssen.
Die Gründung der DAVA wird auch von der Union kritisch gesehen, die dies zum Anlass nimmt, vor den Gefahren einer erleichterten doppelten Staatsbürgerschaft zu warnen, was wiederum zu Spannungen innerhalb der politischen Diskussion über Migration und Integration führt.
Insgesamt spiegelt die Diskussion um die DAVA die tieferen Sorgen um den Einfluss externer politischer Kräfte auf die deutsche Gesellschaft wider. Politikerinnen und Politiker mahnen zur Wachsamkeit und zum gemeinsamen Einsatz für die Bewahrung der demokratischen Werte und der gesellschaftlichen Kohäsion.